Die Universität Münster endlich umbenennen, das fordern Jusos und Juso-Hochschulgruppe Münster als Reaktion auf einen am Mittwoch im Senat der Uni veröffentlichten Bericht. Dieser wurde von einer Kommission erarbeitet und setzt sich mit der Geschichte des Namens der Universität und im besonderen ihres Namensgebers Kaiser Wilhelm II. auseinander. Im Senat beschlossen wurde auf Grundlage dieses Bericht ein Maßnahmenkatalog, um sich mit dem eigenen Namensgeber auseinanderzusetzen, etwa in Form von Erstemester-Informationen, Ausstellungen und Diskussionsveranstaltungen.
“Wir freuen uns, dass endlich wieder über den untragbaren Namenspatron gesprochen wird – und das im Rahmen vielfältiger Formate.”, betont Annalena Liedtke, stellvertretende Sprecherin der Jusos. “Der Senat der Universität lässt bewusst offen, in welcher Entscheidung die Auseinandersetzung münden soll. Für uns und die Juso-Hochschulgruppe steht jedoch bereits jetzt fest: wir fordern seit Jahren eine Umbenennung der Uni und werden das auch weiterhin tun. Dabei werden auch neue Fragen aufgeworfen. Warum nicht zum Beispiel bald eine Frau* im Namen der Hochschule?”, wagt Liedtke einen Ausblick auf die kommenden Entscheidungen.
Aysegül Paran, studentische Senatorin an der Universität Münster und Mitglied der Juso-Hochschulgruppe sieht in den aufbereiteten Ergebnissen über Wilhelm II. ebenfalls einen klaren politischen Auftrag: “Der Bericht der Arbeitsgruppe des Senats ist ein wichtiger erster Schritt. Für uns bleibt klar, dass eine moderne Uni nicht weiter nach einem Antisemiten, Kriegstreiber und Völkermörder benannt sein darf.” Liam Demmke, AStA-Vorsitzender und ebenfalls Juso-Hochschulgrüppler betont darüber hinaus die Bedeutung des Universitätsnamens für das gesamte Stadtbild: “Münster ist Universitätsstadt, deshalb müssen sich alle damit beschäftigen, nach wem die Uni benannt ist.”