Im 21. Jahrhundert sind Frauen, inter- sowie nicht-binäre und trans* Menschen immer noch in den meisten Lebensbereichen diskriminiert. Dies ist auch an der Uni Münster der Fall. Ob Studieren mit Kind, Repräsentanz von FINT* Personen in der Wissenschaft oder Sexismus im Unialltag: Die Arbeit ist noch lange nicht getan!
Forschung und Lehre mangelt es an weiblichen Perspektiven. In Literaturlisten sucht man oft vergeblich nach weiblichen Autorinnen. Die Errungenschaften weiblicher Wissenschaftlerinnen sind insbesondere in den Naturwissenschaften heute noch größtenteils unsichtbar. Das muss sich ändern! Lehrmaterialien und Lektürelisten müssen auf ihre Geschlechterdiversität hin verändert werden. Das heißt auch, Perspektiven von FINT*-Personen, die sich außerhalb eines binären Geschlechtersystems bewegen, Raum zu geben. Wir möchten ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Bedeutung der Vielfalt der Geschlechter in Forschung und Lehre fördern.
Ein vermeintlich locker daher gesagter Spruch deines Profs, der nichts weiter als Sexismus ist. Fallbeispiele in Jura, in denen Frauen, inter- oder nicht-binäre und trans* Menschen nicht vorkommen und wenn doch, dann als Sekretärinnen, Ehefrauen und Haushälterinnen. Für uns ist klar: Sexismus, Frauen*- und Queerfeindlichkeit dürfen im Hörsaal keinen Platz haben. Dafür braucht es eine Reflexion aller über ihr eigenes Verhalten und ein entschlossenes Eintreten gegen Sexismus.
Noch immer beträgt der Anteil der weiblichen Professorinnen an unserer Universität gerade einmal rund 25 Prozent. Verkrustete Strukturen sorgen dafür, dass der Anteil von Frauen* in der Wissenschaft mit fortschreitender Karriere abnimmt. Diese Ungerechtigkeit droht, sich durch die Corona-Krise weiter zu manifestieren. Wenn wir diese Strukturen aufbrechen möchten, müssen wir das Geschlechterverhältnis schon bei der Einstellung berücksichtigen. Die Hälfte der Einstellungen sollte daher in allen Bereichen der Wissenschaft mit FINT*-Personen erfolgen. Solange das Geschlechterverhältnis nicht ausgeglichen ist, sollen ausschließlich weibliche bzw. nicht-männliche Personen eingestellt werden.
Wir möchten das Geschlechterverhältnis in allen Bereichen der Wissenschaft bei der Einstellung berücksichtigen. Gleichzeitig glauben wir auch an gegenseitiges Empowerment und an die gezielten Förderung von Frauen* durch Frauen*. So stärken wir Frauen* in der Wissenschaft. Wir möchten deshalb Mentoring-Programme zur Vernetzung etablieren. Die Unterstützung von Frauen* in der Wissenschaft trägt dazu bei, mehr Frauen* für eine Karriere in der Wissenschaft zu begeistern.
Bereits vor der Corona Pandemie war ein Studium und die Kinderbetreuung nur schwer vereinbar. Die Pandemie zwingt nicht wenige ihr Studium zu pausieren oder dermaßen zu reduzieren, dass eine Kinderbetreuung und -erziehung möglich ist. Die Dringlichkeit der Bereitstellung ausreichender und kostenloser Kinderbetreuungsangebote, sowie Kindertagesstätten des Studierendenwerks wird hierdurch erneut unterstrichen.
Wir haben uns erfolgreich für die Erweiterung des Studi.Kidz-Zuschusses zum Vollzuschuss eingesetzt. Doch Geld allein ist langfristig keine Lösung: Studierenden, die in der Corona-Pandemie ihr Studium zur Kinderbetreuung unterbrechen mussten, muss ein schneller Wiedereinstieg ermöglicht werden!
Die Menstruation gehört für viele Menschen zum Alltag. Es ist antiquiert, dass das Thema immer noch mit Scham behaftet und stigmatisiert ist. Die Menstruation sollte so selbstverständlich thematisiert werden, wie sie seit Jahrtausenden die Lebensrealität menstruierender Personen ist. Neben des Stigmas gilt es auch finanzielle Ungleichheiten zu brechen. Nach aktuellen Berechnungen zahlt eine menstruierende Person in ihrem Leben ca. 20.000€ für Menstruations- und Hygieneprodukte. Die Universität und das Studierendenwerk sollten folglich in allen zur Hochschule gehörenden Einrichtungen kostenfrei Hygieneprodukte und Verhütungsmittel bereitstellen. Der AStA tut das bereits und geht mit gutem Beispiel voran. Universität und das Studierendenwerk in allen zur Hochschule gehörenden Einrichtungen kostenfrei Hygieneprodukte bereitstellen. Der AStA tut das bereits und geht mit gutem Beispiel voran.
Krisen fördern Ungleichheit und bedrohliche Verhältnisse wie sexualisierte und häusliche Gewalt. Deshalb trifft die Corona-Pandemie vor allem Frauen*, Mädchen und queere Menschen. Frauen* arbeiten eher in Bereichen, in denen sie einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Sie sind nicht nur unmittelbar in der Pandemie Leidtragende, sondern auch bei den Folgen einer solchen Krise. Wir möchten, dass die Universität diesen Benachteiligungen entschieden entgegentritt.
Mit der Professur Paul Cullens, welcher an der medizinischen Fakultät lehrt und vor allem dafür bekannt ist, bekennender “Lebensschützer”- besser gesagt radikaler Abtreibungsgegner- zu sein, verfehlte die Universität, ein klares Zeichen gegen Antifeminismus zu setzen. Stattdessen bekommen sowohl Cullen als auch die Uni Applaus vom rechten Rand und lassen sich von AfD Politiker*innen feiern. Für uns ist klar: Antifeminismus hat keinen Platz in der Lehre und wer von Rechtsextremen Lob kassiert, macht eindeutig etwas falsch.
Frauen, intersexuelle, nicht-binäre und trans Personen leiden unter der männlich geprägten Forschung. Angefangen bei Verhütungsmitteln und der Pille für Männer, deren Erforschung durch kapitalistische und patriarchale Verhältnisse auf sich warten lässt, gefolgt von Reproduktionsfragen und der fehlenden Möglichkeiten der Eizellenspende und Leihmutterschaft bis hin zu Symptomen und Folgen von Herzinfarkten: Viele aktuelle Wissensstände beruhen auf männlich dominierter Forschung. Dies fördert geschlechtsspezifische Ungleichheiten und kann in bestimmten Fällen tödlich enden. Wir fordern daher, dass Forschung an der Uni Münster und allgemein immer feministisch sein muss und nicht getrennt von patriarchalen Strukturen in der Gesellschaft gedacht werden darf. Nur so können patriarchale Realitäten bekämpft werden.