Durch die Verbreitung von ‚Fake News‘ und pseudowissenschaftlichen Theorien wird die Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse angegriffen, sei es durch rechtsnationale Strömungen oder durch demokratiefeindliche Regierungen. Eine breite und vertrauenswürdige wissenschaftliche Grundlage ist wichtig für gesellschaftliche Entwicklung und politische Entscheidungsfindungen. Dazu bedarf es an unserer Universität einer freien und kritischen Forschung. Unsere Universität Münster muss sich einer Forschung, Lehre und einem Studium verpflichten, die auf friedliche, zivile und demokratische Zwecke ausgerichtet sind.
Ökonomischem Druck durch Konkurrenzkampf und insbesondere private Drittmittelgeber*innen wirken wir entgegen. Wir möchten die Grundfinanzierung der Uni ausbauen. Erst diese ermöglicht eine unabhängige und vielfältige Forschung abseits der ‚Mainstreamforschung‘.
Durch eine strukturelle Änderung des Lehrstuhlprinzips hin zu einem demokratischen System können nicht nur persönliche Abhängigkeitsverhältnisse reduziert, sondern auch die fachliche Breite erhöht, Zusammenarbeit fördern und junge Wissenschaftler*innen ermutigen, eigene Forschungsprojekte umzusetzen.
In Zeiten von Corona ist es von großer Bedeutung, dass die Wissenschaft frei forschen und trotz vieler Beschränkungen international zusammenarbeiten kann. Wichtig ist dabei, sich den aufkommenden Verschwörungsmythen entgegenzustellen und weiterhin wissenschaftsbasiert über das Corona-Virus aufzuklären.
Ob in der Türkei oder in Belarus – die internationale Wissenschaftsfreiheit steht weltweit unter Beschuss autoritärer Regierungen. Wir sind solidarisch mit den belarussischen und türkischen Studierenden und Wissenschaftler*innen! Die Bundesregierung und die Europäische Union müssen Druck machen, damit freie und offene Universitäten überall Realität werden.