In Zeiten von COVID-19 kommt ein vor einigen Monaten noch als veraltet verspotteter Begriff wieder in den Mittelpunkt: Solidarität. Menschen stehen in Gedanken zusammen, physisch voneinander getrennt. Studierende organisieren Einkaufshilfen oder helfen in Krankenhäusern. Das ist auch, was uns als Hochschulgruppe antreibt. Mit vielen verschiedenen Menschen zusammen für eine offene, solidarische Uni zu streiten. Wir sind vielfältig. Wir sind in Solidarität vereint.
Die Juso-Hochschulgruppe Münster ist also eine politische Hochschulgruppe an der Universität Münster. Wir bestehen aus Menschen, die Spaß daran haben die Universität und auch die Gesellschaft mitzugestallten. Als Hochschulgruppe stehen wir aber auch abseits der Uni zusammen. In jedem Semester abseits von COVID-19 gibt es zum Beispiel ein Pub Quiz. Jedes Jahr gibt es unseren Bücherflohmarkt in Gedenken an die Bücherverbrennungen.
Wir stehen an der Seite derer, die sich ein Studium von Haus aus nicht leisten können: Arbeiter*innenkinder, oft auch Studierende mit Migrationsvorgeschichte. Es braucht ein besseres BAföG und mehr Wohnraum. Studentische Hilfskräfte müssen endlich fair entlohnt werden, damit sie wieder als Traumjobs gelten.
Wir sind solidarisch mit allen weiblichen Studentinnen*, die es an unserer Uni immer noch schwerer haben als ihre männlichen Kommilitonen. Ob Studieren mit Kind, der Anteil von Frauen in der Wissenschaft oder Sexismus im Unialltag.
Unsere Solidarität gilt auch denen, die sich als LGBTQIA+ identifizieren. Für ein sichtbares queeres Leben an der Uni!
Für internationale Studierende sieht es in Münster auch nicht gerade rosig aus. Hier heißt Solidarität: Garantierte Wohnheimplätze für Studis aus dem Ausland, weniger Bürokratie bei Einschreibung und Anerkennung von Leistungen. Wir stehen zusammen, wenn die Freiheit der Wissenschaft in anderen Ländern angegriffen wird. Von Rechtskonservativen und von denen, die Bildung zur Ware machen.
Rechtsterroristische Morde und die AfD dürfen wir niemals hinnehmen. Auch in Münster nicht. Wir bekämpfen jede Art der Diskriminierung und unterstützen derzeit eine Projektgruppe von People of Colour, die eine unabhängige Ansprechstelle im Allgemeinen Studierendenausschuss einrichten wollen. Wir sind auch solidarisch mit denen, die vor Hürden stehen, weil sie mental oder körperlich beeinträchtigt sind.
Die Klimakrise beeinflusst uns alle. Wir brauchen entschlossene Maßnahmen, mehr Biodiversität, nachhaltige Mobilität, eine ökologische Uni.
Ganz gleich welche Schulform das Ziel des Studiums ist, die Interessen der zukünftigen Lehrer*innen werden bis jetzt an der Uni zu wenig beachtet. Obwohl vielfach in den Medien von einem „Lehrer*innen-Mangel“ die Rede ist, werden den Studierenden im Lehramtsstudium mehr Steine in den Weg gelegt, als sie angemessen zu unterstützen.
Ihr seht: Überall leitet uns Solidarität und Vielfalt. Wenn wir in den Gremien der Uni sitzen. Wenn wir täglich ehrenamtlich im AStA arbeiten. Wenn wir uns im Senat und in den Fachschaften engagieren. Wir diskutieren aber auch mit Land- und Bundestagsabgeordneten, organisieren Informationsveranstaltungen, in Form von Podiumsdiskussionen, Filmabenden über Flyerkampagnen und Streitgesprächen. Wir wollen die Öffentlichkeit über die Uni betreffende Themen informieren und sensibilisieren. Außerdem stehen wir in engem Austausch mit den anderen Juso-Hochschulgruppen des Landes und des Bundes.
Jede Woche mittwochs um 19 Uhr haben wir ein digitales Plenum, bei dem wir basisdemokratisch planen und diskutieren, wie unsere Uni noch solidarischer werden kann. Das Plenum ist für alle interessierten Menschen offen und wir legen keinen Wert auf formale Mitgliedschaft.