Promovierendenvertretung eingeführt

Ein Bericht aus der 4. Sitzung des 57. Studierendenparlaments am 23.02.2015

Am Montag beriet das Studierendenparlament final über den Antrag zur Einrichtung eines autonomen Promovierendenreferates, der bereits in den vorherigen Sitzungen für große Diskussionen gesorgt hatte. Unsere Position dazu war klar: Da Promovierende in einer völlig anderen Situation als Studierende sind, brauchen sie dringend eine wirksame Interessenvertretung. Auf der einen Seite könnten so ihre Anliegen gebündelt gegenüber der Universität durchgesetzt werden, auf der anderen Seite wäre sie eine zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um Finanzierung und Betreuung der Promotion.

So weit, so gut. Nur leider nutzten RCDS und LHG diesen Antrag, um auf dem Rücken der Promovierenden mal wieder die alte Debatte über Tätigkeitsberichte für autonome Referate aufzuwärmen. Bereits auf der letzten Sitzung war ihr Versuch gescheitert, alle autonomen Referate, also zum Beispiel auch besonders diskriminierte Gruppen wie Studierende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, zu solchen sinnlosen Rechenschaftsberichten zu zwingen. Deshalb drohten sie nun offen, das Promovierendenreferat scheitern zu lassen, wenn nicht wenigstens dieses dem StuPa gegenüber berichtspflichtig würde.

Das Ziel war klar: Wenigstens ein Punkt des RCDS-Wahlprogramms sollte in diesem Jahr umgesetzt werden, ob nun sinnvoll oder nicht. Allen im Parlament Anwesenden war bewusst, dass die Verpflichtung zu Tätigkeitsberichten keinerlei sachlichen Sinn ergibt. Denn die autonomen Referate haben selbstverständlich ein Eigeninteresse daran, ihre Arbeit per Homepage, Facebook etc. öffentlich zu machen und tun dies deshalb auch. Alle Interessierten können sich also in wenigen Minuten über ihre Arbeit informieren. Warum dann also ein Zwang in der Satzung zu Berichten gegenüber dem StuPa? Das Einzige, was damit erreicht wird, ist eine Gängelung der autonomen Referate und eine Einschränkung ihrer Unabhängigkeit.

Der RCDS-Änderungsantrag wurde am Ende gegen die Stimmen unserer Fraktion angenommen.

Die Ergebnisse der Sitzung waren also:

  1.  Es gibt endlich eine autonome Vertretung für Promovierende. Nur leider mit einer sinnlosen Berichtspflicht gegenüber dem StuPa.
  2. Unser Kampf für die Unabhängigkeit der autonomen Referate geht weiter, bis hoffentlich irgendwann auch RCDS und LHG den Wert dieser eigenständigen Vertretungen erkannt haben und angemessen würdigen.