Gutes Studium

Die Lehre ist eine wichtige Kernaufgabe von Hochschulen. Doch leider ist es auch gerade diese Aufgabe, die im Hochschulbetrieb oft am wenigsten Berücksichtigung findet. Für ein gutes Studium braucht es mehr Mittel, die in den Bereich der Lehre fließen und innovative Lern- und Lehrformen.

Bessere Lernbedingungen

Überfüllte Bibliotheken, geringe Lernplätze – Das ist viel zu häufig das Problem, vor das Studierende gestellt werden, wenn sie nach einem ruhigen Ort zum Lernen suchen. Die Lesesäle der Bibliotheken bieten zwar eine gute Lernatmosphäre, wenn es in der eigenen WG zu laut oder zu ablenkend ist. Vor allem zu der Prüfungsphase ist aber der Andrang groß und die fehlenden Lernplätze beziehungsweise die Ungleichverteilung dieser deutlich spürbar. Deshalb setzen wir uns ein für die Schaffung von mehr Ruheräumen an zentralen Orten der Universität. Denn: Lernen braucht Raum!

Ganz auf sich alleine gestellt dürfen Studierende bei ihrer akademischen Ausbildung nicht zurückgelassen werden. Eine gute Betreuung im Studium ist notwendig! Damit Studierende möglichst individuell betreut werden können, braucht die Hochschule ausreichend viel Lehrpersonal. Das ist wichtig, damit Lehrveranstaltungen nicht mehr so oft überfüllt sind und Dozent*innen Studierenden auch individuelle Beratungen anbieten können. Dozent*innen müssen sich aber auch kontinuierlich didaktisch weiterbilden, damit neue Lehrmethoden auch in der Praxis umgesetzt werden können.

Finanzierung der Hochschule

Grundsätzlich werden die Hochschulen in Deutschland nicht ausfinanziert. Stattdessen werden öffentliche Mittel im Rahmen von Förderungsprogrammen nach einem strikten Wettbewerbsprinzip verteilt. Die besonders guten Hochschulen sollen demnach besonders viel Geld bekommen. Das ist doppelt sinnlos, weil diese Hochschulen aufgrund struktureller Möglichkeiten ohnehin schon sehr gut ausgestattet sind und andere an Mittelknappheit leiden. Auch die ständigen Bewerbungsverfahren für die Förderungsprogramme sind höchst ineffizient, weil sie einen unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand mit sich bringen und so die Haushalte der Hochschulen zusätzlich belasten. Dieser Wettbewerb und die gleichzeitige Abhängigkeit von Drittmittelgebern führt wiederum zur Ökonomisierung der Bildung. Deshalb fordern wir eine deutliche Erhöhung der Grundfinanzierung!

Solange dies nicht geschieht, muss die Uni Münster aber jedenfalls ihre Ausgaben für die Lehre in bisherigem Maße fortführen. Die Studierenden dürfen nicht die Ersten sein, die unter Einsparungen zu leiden haben. Es müssen deshalb sinnvollere Kürzungsmaßnahmen gefunden werden, die die Lehre und damit unser Studium nicht belasten. Bereits jetzt sind Tutorien und Seminare überfüllt. Wir wollen keine Einsparungen in der Lehre!

Mehr Interdisziplinarität

Die Herrausforderungen der heutigen Forschung und Berufsfelder sind nicht mehr disziplinär! Studierende müssen interdisziplinäres Arbeiten bereits in ihrem Studium erlernen. Leider sind aber noch immer starre Curricula und reine Fachwissenschaft an der Tagesordnung. Der Bologna-Prozess und seine Modularisierung des Studiums tat sein übriges. Wir treten für interdisziplinäre Lehre von Anfang an ein. Andere Universitäten sind diesbezüglich schon viel weiter (tu-darmstadt.de). Auch die Universität Münster muss ihre Ressourcen, wie die Allgemeinen Studien, dabei besser nutzen.