Studierende alarmiert: Universität plant, Vertretung studentischer Hilfskräfte abzuschaffen – Pressemitteilung

Die Universität Münster plant, die Vertretung der studentischen Hilfskräfte (SHK-Vertretung) noch in diesem Semester abzuschaffen. Das geht aus einem Bericht einer Uni-Kommission hervor, der den Mitgliedern des Senats der Uni zugegangen ist. Die Entscheidung soll bereits bei der kommenden Sitzung des Senats am Mittwoch, den 21. Juli fallen.

„Die Vertretung der studentischen Hilfskräfte an unserer Uni ist enorm wichtig, wenn es darum geht, faire Arbeitsbedingungen für junge Menschen in der Wissenschaft sicher zu stellen.“, erklärt Lina Eilers, Mitglied der Juso-Hochschulgruppe Münster und Teil des AStA-Vorsitzes. „Sie abzuschaffen wäre ein fatales Zeichen an die Studierenden, die als SHK oft erste Schritte im wissenschaftlichen Betrieb machen und darüber hinaus – insbesondere seit der Corona-Krise – finanziell von diesen Beschäftigungen abhängen. Wir fordern den Senat dringend auf, diesem Vorhaben nicht zu folgen, die SHK-Vertretung zu erhalten und stattdessen zu stärken.“

„Die Universität ist eine der größten Arbeitgeberinnen in der Stadt, Viele junge Menschen hängen von ihr ab – sowohl als Studierende als auch als Beschäftigte. Diese Studierenden haben eine Schutzbedürftigkeit, ein Recht auf gute Arbeitsbedingungen und eine starke Vertretung. Die Universität sollte ihnen dieses Recht auch weiterhin gewähren.“, so Eilers weiter.

„Die Begründung der zuständigen Kommission für die Abschaffung der Vertretung – nämlich deren mangelnde Bekanntheit unter Studierenden – ist fadenscheinig und verantwortungslos. Als Arbeitgeberin ist die Uni in der Pflicht, den Hilfskräften Anlaufstellen anzubieten und näher zu bringen. Stattdessen will man sich offenbar einen schlanken Fuß machen. Das geht zu Lasten aller jungen Menschen, die an der Uni beschäftigt sind. Das ist nicht hinnehmbar!“, ergänzt Ronja Mühlinghaus, ebenfalls Mitglied der Juso-Hochschulgruppe Münster, AStA-Sozialreferentin und studentische Senatorin der Universität.

Hintergrund: Die Vertretung der Belange studentischer Hilfskräfte wurde mit dem Hochschulzukunftsgesetz von 2014 als obligatorisch für alle Hochschulen NRWs eingeführt. Die Novelle des Hochschulgesetzes von 2019 stellt es den Hochschulen seither frei, ob sie die Vertretung beibehalten oder nicht. Ein interner Bericht der für die SHK-Vertretung zuständige Senatskommission empfiehlt dem Senat der Universität nun, die SHK-Vertretung abzuschaffen.